Das Zunftmuseum der Stadt Szekler Neumarkt wurde im Frühling des Jahres 1972 im Gebäude des damaligen Rathauses eingeweiht. In den Sälen für die traditionellen Handwerker (Töpfer, Stiefelmacher, Schuster, Gerber, Schlosser, Lebküchler, Hutmacher, Schneider) werden ihre Geräte und Werkstatteinrichtungen ausgestellt. Außer den Sammlungen, die mit den Anstrengungen der Handwerker zustande gekommen sind, werden in jedem Raum schriftliche Urkunden, Fahnen, Kästen, Tafel verschiedener Zünfte und Handwerker aufbewahrt. Die geschichtliche Ausstellung spiegelt die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Stadt. Die Urkunden der Revolution von 1848-1849 wurden in einen gesonderten Saal gelegt. In den Sälen für plastische Kunst werden aus den Arbeiten der eingeladenen Künstler periodische Ausstellungen veranstaltet. Im Museum befindet sich eine besondere Puppensammlung von etwa 200 Stücken. Die meisten Puppen sind in traditionelle ungarische Volkstracht gekleidet. Aus dem Gesichtspunkt der territorialen Expansion werden beinahe alle Trachten Siebenbürgens repräsentiert, die mit einem unschätzbaren volkstümlichen Wert zeitlich ungefähr ein Jahrhundert decken.
Das Apothekenmuseum von Szekler Neumarkt
Das Apothekenmuseum befindet sich auf der Etage des sogenannten Finta-Hauses. (Curtea 12, nr. 1). Das Finta-Haus hatte einen Vorgänger, das ehemalige Verandenhaus, das 1835 nach dem großen Brand erbaut und 1972 wegen seines schlechten Zustands abgerissen wurde. Das heutige Gebäude wurde 1978 neu erbaut, unter Beibehaltung der ursprünglichen Form des Hauses.
Die Geschichte der Sammlung
Das ausgestellte Material wurde vom Chefarzt Dr. Oliver Boga für die Nachwelt gerettet. Die im Museum sichtbaren Gegenstände und Ausrüstungen wurden erstmals 2008 in einem Gebäude des Gerontologischen und Rehabilitationszentrums in Lemhény ausgestellt. Von dort wurden sie in das Finta-Haus gebracht.
Das Grundmaterial der Sammlung ist die Ausstattung der 24. und 52. Apotheke von Szekler Neumarkt nach 1949, ergänzt um die Sammlung von Dr. Oliver Boga. Es überstand den Kommunismus und entging der Beschlagnahme. Zum Zeitpunkt des Regimewechsels erbat dr. Oliver Boga die Möbel und Ausstattungen von den Mitarbeitern der Goldenen Schlange Apotheke, die damals eine Privatapotheke war, und vervollständigte seine eigene Sammlung. Später kamen weitere Spenden hinzu.
Nach unserem derzeitigen Kenntnisstand gibt es 22 Apothekenmuseen im Land. Die meisten funktionieren im Rahmen einer Institution. In Siebenbürgen gibt es vier, von denen eine die in Szekler Neumarkt ist. Der heutige Zustand des Museums lobt die Arbeit der „Tun wir für Szekler Neumarkt“ zivilen Gemeinschaft.
Die Möbel stammen aus den 45er und 50er Jahren des 20. Jahrhunderts. Der Besucher findet im Museum etwa 250 Exponate verschiedener Art, alte pharmazeutische Utensilien, Produkte, alte Bücher, die zum Teil aus dem 19. Jahrhundert stammen, wie zum Beispiel die Holztöpfe. Die Porzellanbehälter erinnern auch an das Alter der Apotheke. In diesen und in den verschiedenfarbigen Flaschen wurden aus Kräutern extrahierte Wirkstoffe sowie bestimmte Mineralpulver und Rohstoffe für andere Medikamente aufbewahrt. Es können auch wunderschöne Waagen und ihre kleineren Gegenstücke begutachtet werden. Die Waage musste verziert sein, denn eine Sage besagt, dass so eine Waage neben der genauen Messung auch die Gedanken in eine positive Richtung lenken kann. Der Besucher kann auch ein reich verziertes Apothekerdiplom aus dem Jahr 1927 auf den Namen László Dobál ausgestellt besichtigen.